Mit Blick auf Business-Continuity und Compliance sind stets verfügbare, intakte Daten heute wichtiger denn je. So gewinnt neben Security auch Data-Protection stark an Bedeutung, also alle Prozesse rund ums Speichern, Sichern, Archivieren und Wiederherstellen von Daten. Diese im virtualisierten RZ so aufzusetzen, dass sie leicht zu managen sind und Ausfall- wie Datenverlustrisiken minimieren, ist anspruchsvoll. Erst recht, wenn Firmen die In-Memory-, Echtzeit- und Big-Data-Plattform SAP HANA einführen wollen und dafür bisherige Prozesse erweitern müssen - adäquate Performance und Speicherskalierbarkeit eingeschlossen.
Wie lässt sich das am besten bewerkstelligen? ProMinent, ein namhafter mittelständischer Hersteller von Systemtechnik für Fluid-Dosierung, Wasseraufbereitung und Wasserdesinfektion, hat eine einfache Lösung gefunden.
Fünferteam managt rund 200 Server unter VM-Ware und gewährleistet 24/7-Verfügbarkeit
Mit rund 50 Niederlassungen und 11 Produktionsstätten ist die ProMinent-Gruppe in über 100 Ländern auf vier Kontinenten aktiv. Nahezu alle umsatzstärksten Standorte arbeiten mit dem SAP-System, das die Firma zentral am Hauptsitz Heidelberg vorhält. Das dortige IT-Kernteam zählt gerade mal fünf Mitarbeiter, weshalb die RZ-Landschaft robust und leicht handhabbar sein muss. "Aus diesem Grund finden Sie bei uns primär Fujitsu-Hardware in einheitlichen Building-Blocks", verrät Alexander Gaber, Director IT bei der ProMinent GmbH, und fährt fort: "Wir müssen auch die Kosten im Blick behalten und haben die Produktivumgebung auf VMware vSphere in hoher Dichte virtualisiert. Das bringt Herausforderungen mit sich, zumal das SAP-System wegen der globalen Firmenstruktur 24/7/365 verfügbar sein muss.
Bei VMware und SAP HANA auf Nummer sicher gehen • Fujitsu-SAP-Partnerschaft, etwa für SAP-HANA-Appliances |
Cluster- und 3-2-1-Architektur als Rahmen für HANA-Einbindung
Auf dem Heidelberger Campus betreibt ProMinent ein RZ und ein Backup-RZ (BRZ) in separaten Brandabschnitten. Vor Projektstart sah die Infrastruktur folgendermaßen aus: In beiden RZ gab es mehrere ESX-Hosts nebst Storage: einmal für den Frontend-Bereich, einmal für die SAP-ERP-Welt mit Oracle-Datenbank unter Microsoft Windows. Sowohl Frontend- als auch SAP-Storages waren RZ-übergreifend geclustert (Sync-Mirror). Daneben hatte jedes RZ diverse Backup-Repositorys. Die Backups kamen dann noch auf Tapes, und diese wiederum in einen externen Tresor. Damit folgte ProMinent der 3 2 1 Regel, die zum optimalen Schutz gegen Datenausfall und -verlust besagt: mindestens drei Kopien erstellen, zwei verschiedene Medien nutzen und eine Kopie extern aufbewahren. Nun stand an, eine Data-Protection für SAP HANA in diese Infrastruktur einzupassen.
End-to-End-Lösung von Fujitsu und Veeam erhält den Zuschlag
Aufgrund vergangener Erfahrungen tendierte ProMinent zu seinen langjährigen Partnern Fujitsu und Veeam, nahm aber weitere Anbieter unter die Lupe - fast neun Monate lang. "Wir hatten viele da", so Gaber, "die uns nicht überzeugten. Es fing schon damit an, dass manche zu iSCSI statt Fibre-Channel rieten, wo man die Stirn runzeln muss und sich fragt: Kann das bei uns wirklich gut funktionieren?" Am Ende landete ProMinent wieder bei Fujitsu und Veeam. Ausschlaggebend waren neben Performance, Effizienz und Skalierbarkeit auch Themen wie Snapshots und Sandboxing. "Als Technologiepartner bieten Fujitsu und Veeam eine End-to-end-Lösung, die solche Themen im VMware- und HANA-Umfeld nahtlos integriert", betont Gaber und räumt ein: "Andere Anbieter haben vielleicht andere Vorteile. Für uns hat das Konzept von Fujitsu und Veeam perfekt gepasst."
LAN-freie Backups und minimale RTO/RPO dank Storage-Plug-in
Ein entscheidendes Kriterium war der Fujitsu Eternus AF 250 S2. Zum einen, weil dieser All-Flash-Storage einen integrierten Synchronspiegel mit transparentem Failover bietet, ohne Volumenkosten. Zum anderen, weil er in puncto Performance bei den SAP-Benchmarks führt und auch bei SAP HANA exzellent abschneidet. ProMinent rechnete nämlich mit In-Memory-Daten von mehreren TB, da können Snapshots schon etwas dauern. Sie maximal kurz zu halten, war gewünscht und ist gelungen - auch dank des Eternus-Plug-ins, das die Veeam Availability Suite mit dem Fujitsu-Storage integriert.
Foto: Fujitsu
Dazu Stefan Roth, Head of Storage Business Central Europe bei Fujitsu: "Data-Protection fängt beim Storage an. Hier haben wir dank Veeam einen starken Partner für gemeinsame Lösungen mit echtem Mehrwert." Firmen können zum Beispiel beliebig oft sichern und replizieren - ohne nennenswerte Auswirkung auf die Performance ihrer Anwendungen. "Sie können auch Storage-Snapshots erstellen, mit denen sich dann LAN-freie Backups erzeugen oder gewünschte Stände binnen Minuten wiederherstellen lassen", erklärt Patric Hermann, Systems Engineer bei Veeam.
Für ProMinent heißt das: minimale RTO/RPO bei zugleich hoher 24/7-Performance von SAP HANA. Obendrein nutzt ProMinent Storage-Snapshots fürs Sandboxing. "Das ist über Datalabs elegant gelöst und funktioniert prima", versichert IT-Leiter Gaber, der sich freut: "Wir können in Minuten On-demand-Labs bereitstellen und so bei minimalem Speicherbedarf zum Beispiel den Restore mit Produktiv-Backups testen."
SAP HANA voll integriert - mit "Single Pane of Glass"-Effekt
Nicht zuletzt, weil ein Plug-in die SAP-HANA-Plattform nahtlos mit Veeam Backup & Replication verbindet - was ProMinent auch für Log-Backups nutzt. "Im Worst Case hätten wir 10 Minuten Datenverlust", meint Gaber und merkt an: "Das kann man noch nach oben treiben, aber für uns sind 10 Minuten okay." Hinzu kommt, dass sich Veeam-Backup-Ziele aller Art ansteuern lassen, auch ein Veeam Scale-out Backup Repository. Eine Lösung, mit der ProMinent seine Repositorys zu einem leicht skalierbaren Speicher-Pool bündeln konnte.
Foto: Fujitsu
Analog zur alten SAP-Welt, die noch existiert, gibt es nun auch für SAP HANA in jedem RZ mehrere ESX-Hosts und einen Storage. Nur, dass die neue Umgebung unter Linux läuft. "Auch dafür hat Fujitsu Experten", berichtet Gaber und ergänzt: "Wir fahren die HANA-Anlage jetzt on top als 3. Cluster. Diesen haben wir mitten in unsere Landschaft reingebaut und durch einfaches Scale-out voll integriert." So kann ProMinent letztlich seine ganze VMware- bzw. Data-Protection-Umgebung mit nur einer Konsole überwachen und managen.
Solides Fundament für den nächsten Schritt: SAP S/4HANA
IT-Leiter Gaber ist hochzufrieden. "Alles hat prima geklappt", resümiert er und fügt hinzu: "Fujitsu hat uns gut beraten und sich sehr engagiert. Ein Riesenvorteil war, dass wir die Hardware und Software weitgehend kannten. So brauchten wir fast keine Schulung." Auch konnte Idicos, der lokale IT-Partner, mit dem ProMinent schon seit Jahren kooperiert, beim Projekt unterstützen - und kann die komplette RZ-Landschaft langfristig weiterbetreuen. Das war Gaber, der bereits in die Zukunft denkt, besonders wichtig: "Aufgrund des hohen System- und Backup-Levels bin ich guter Dinge, dass wir neben SAP HANA später auch SAP S/4 auf HANA wunderbar betreiben können."