Blick in die Zukunft an einem Ort mit Geschichte: Um Innovationskraft, um den Launch neuer Eternus-Familien und um Datenwachstum geht es an diesem kalten Februartag in München - und um Bier. Fujitsu lädt zu den zehnten Storage Days. Rund 400 Gäste treffen sich im "Paulaner am Nockherberg". Die Traditionsbrauerei schenkt das seit 1651 berühmte Starkbier aus. Gehaltvoll sind auch die Zahlen, die Fujitsu präsentiert: 175 Zetabytes wird die Menge an Daten schon im Jahr 2025 laut dem Marktforscher IDC betragen. "Analysten sagen Storage weiterhin massives Wachstum voraus", erklärt Alexander Tlusti gleich zu Beginn. Der Marketing Manager Data Center - Storage & Solutions moderiert die Veranstaltung.
Foto: Fujitsu
Neu vorgestellt werden dem Publikum die beiden Modelle EternusAF150 S3 für kleinere Unternehmen oder Mittelständler sowie Eternus DX900 S5 auf Enterprise Level. Neben dem Blick in die Zukunft geht es auf den Storage Days aber immer auch um den jetzigen Alltag der Kunden. So bietet etwa Eternus DX ein skalierbares System-Management vom Einstieg bis ins Enterprise-Segment. Die Hybrid-Storage-Lösung beinhaltet identische Building Blocks sowie Daten-Spiegelung und Fail-Over zwischen verschiedenen Modellen und Generationen.
Was das in der Praxis heißt, zeigt sich am Beispiel der Firma Nureg. 1975 in Nürnberg gegründet, arbeitet die Full-Service-Agentur für Kunden wie Adidas und Ergo, Kuoni und Siemens Healthineers. Der Mittelständler agiert nicht nur als Werbeagentur und Fotostudio, sondern bietet auch Leistungen rund um Pre-Press und IT-Lösungen an. IT-Lösungen heißt nach den Worten von IT-Leiter Oliver Hetzner "alles, was der Kunde braucht" - und das reicht vom Web-Design über den Web-Shop und Software-Entwicklung bis zu Hosting und Betrieb. Gut 120 Mitarbeiter, davon 25 in der IT, erwirtschaften an drei Standorten einen Umsatz von knapp 19 Millionen Euro.
Nuregs bisheriger Anbieter änderte sein Produktportfolio
Ein paar Kennzahlen zur IT-Infrastruktur: 200 Apple Macintosh Clients plus Server, zehn VMware ESXi Hosts mit circa 220 VMs sowie 1,3 PB Storage und ein externes Rechenzentrum mit Darkfibre-Anbindung zählen zu Nureg. 2018 hatte dem Unternehmen schlicht der Platz nicht mehr gereicht. Es kam immer mehr Arbeit hinzu. Hatten die Nürnberger bisher mit IBM/Lenovo gearbeitet, standen sie nun vor einem Problem: der Hersteller änderte sein Produktportfolio. Die bisherigen Systeme konnten nicht mehr ausgebaut werden. Hinzu kam 2019: Storage-Systeme, deren Wartung nicht mehr verlängerbar war, mussten ausgetauscht, der Shared Storage für VMware Host vergrößert und beschleunigt werden.
Die Firma Nureg entschloss sich nach Beratung durch Fujitsu zur Anschaffung von insgesamt drei DX 200-S4 Systemen, je einer Expansion Unit und vier neuen Fiberchannel Switches. "Die Konfiguration war nicht ganz so einfach wie von einem IBM-System gewohnt", berichtet Hetzner, "aber mit telefonischer Begleitung haben wir das gelöst. Nach anderthalb Tagen ging das neue System live!" Als Vorteile nennt er die Platzersparnis in den Racks sowie den gesunkenen Strom- und Klimatisierungsbedarf. Die drei Systeme lassen sich über Eternus SF einheitlich verwalten. "Und durch die Erweiterbarkeit sind wir zukunftssicher", so der IT-Leiter.
Grundsätzlich achtet man bei Nureg nicht viel auf den Namen eines Herstellers oder Dienstleisters. "Wert legen wir auf Zuverlässigkeit", erklärt Hetzner. Er braucht kein Angebot, das nach zwei Jahren nicht mehr zur Verfügung steht.
Aus der Praxis in die Forschung: der Analyst Carlo Velten (Crisp Research) spricht auf den Storage Days über die "Trust Economy" und die Rolle des Vertrauens in innovationsgetriebenen Digitalstrategien. Velten illustriert das anhand des Slogans "Nicht ok, Google" - damit geht die Initiative gerechtes-netz.eu den globalen Giganten in einer Kampagne an. Ins gleiche Horn stößt Elizabeth Warren. Die US-amerikanische Präsidentschaftskandidatin der Demokraten zieht mit dem Versprechen "Break Up Big Tech" in den Wahlkampf. Velten ist überzeugt: "Der Erfolg von Firmen im digitalen Zeitalter hängt maßgeblich vom vertrauenswürdigen Umgang mit den Daten der Kunden ab."
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"Vertrauenskosten" als Bestandteil der Total Cost of Ownership
In einer Studie von Crisp Research erklärten denn auch 58 Prozent der knapp 180 Befragten, Sicherheit und Datenschutz seien die wichtigsten Faktoren bei Design und Ausgestaltung ihrer zukünftigen IT-Infrastruktur. Ganz oben auf der Investitionsliste in Sachen Speichertechnologien stehen Hybrid-Storage (63 Prozent der Nennungen) und All-Flash Arrays (62 Prozent). Der Analyst fordert: "Storage Systeme sollten hochgradig anpassungsfähig sein, was Skalierung, Architektur, Performance und Sicherheit angeht." Er betrachtet "Cost of Trust" als Bestandteil der Total Cost of Ownership (TCO). Sein Tipp an IT-Entscheider: "Nutzen Sie Trust-Themen, um Geld und Awareness für die eigenen Technologien zu bekommen. Bauen Sie Stories auf, wie viel es Ihr Unternehmen kosten würde, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen!"
Doch Fujitsu will die Münchener Veranstaltung nicht als Monolog verstanden wissen. Über ein Kommunikations-Tool können die Teilnehmer jederzeit ihre Fragen stellen. Die erste ist schnell da: "Wann gibt's Freibier?", liest Moderator Tlusti auf der Bühne vor - und seufzt: "Das war bestimmt ein Interner…" Der Rest geht im Gelächter des Publikums unter. Wer immer die Frage eingeschickt hat, braucht nicht lange zu warten: Nach den Vorträgen und Fachgesprächen, nach den Demos und einer Führung durch die traditionsreiche Brauerei versammeln sich die Gäste zum Abendessen, samt "O'zapft is": Louis Dreher, Leiter des Produktvertriebs in Zentraleuropa bei Fujitsu, treibt mit drei kräftigen Schlägen den Zapfhahn ins Fass. Und so fließen bis in die späten Abendstunden Bier, Kontaktaustausch und Informationen.
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